175 Jahre Baukompetenz

Franz Wiesner schaffte es in den Jahren von 1889 -1921 den Betrieb stetig zu vergrößern. Er kaufte einen Wiesengrund, auf dem ein Zimmereiplatz entstand.  Das Holz für die damaligen Aufträge wie Scheunen und Dachstühle konnte dort gehackt und verarbeitet werden. Bis zu 45 Zimmerleute arbeiteten in den folgenden Jahren auf diesem Zimmereiplatz.

Schritt für Schritt gelang es, das Werksgelände zu erweitern und darauf auch erste Gebäude zu errichten. Zuerst einen Stadel für die Lagerung, dann eine Werkstatt für eine Bautischlerei.

Ein bedeutender Wachstumsschritt gelang 1911 mit der Investition in die erste maschinelle Säge. Bis zu zwei Festmeter konnten damit in einer Stunde geschnitten werden.

In den Kriegsjahren 1914 -1918 lebte das Zimmerei- und Baugeschäft vom Barackenbau für Kriegsgefangenenlager und für die Wehrmacht. An die 300 Baracken wurden in Braunau, Salzburg, Marchtrenk und bis nach Trient aufgestellt.

Im Jahr 1921 übernahmen die Söhne Rudolf Wiesner und Sebastian Hager den väterlichen Betrieb und gründen die offene Handelsgesellschaft Wiesner-Hager. Sebastian Hager meldete das Maurer- und Zimmermeistergewerbe an; Rudolf Wiesner die Baumeisterkonzession.

Schon bald wurde die Bautischlerei um eine Möbeltischlerei erweitert. Dies bildete den Grundstein für einen zweiten Unternehmenszweig, die Herstellung von Möbeln.

Dieses Ereignis war für das Bauunternehmen von großer Bedeutung.  Ab diesem Zeitpunkt begleitete die Bauabteilung die bauliche Entwicklung des heutigen Unternehmens Wiesner-Hager Möbel von einem Tischlereibetrieb bis hin zum größten Sitzmöbel- und Tischhersteller in Österreich mit über 1.000 Mitarbeitern in den 1970er Jahren.

Im Jahr 1958 wird der nächste Schritt in der Entwicklung der Holzleimbauweise gesetzt. WIEHAG startet mit der Produktion von Kämpf-Stegträgern.
Basismaterial für diese Technik sind Bretter, die hochkant, lagenweise um ca. 15 Grad verschränkt, flächig verleimt werden. Es handelt sich um eine sehr ressourcenschonende Bauweise, die allerdings sehr arbeitsintensiv ist.

Die Bauabteilung war neben den regionalen Aufträgen intensiv mit dem Wachstum der Möbelfabrik beschäftigt. Jahr für Jahr vergrößerte sich die Produktion und erforderte laufende bauliche Maßnahmen.

Maschinenhallen, Schlossereigebäude, Kraftwerksanlagen, Trockenkammern, Spänesilos und Bürogebäude wurden geplant und baulich umgesetzt.

Darüber hinaus kümmerte sich die Unternehmerfamilie auch um den Wohnbedarf der ständig anwachsenden Belegschaft. Um den Mitarbeitenden die Schaffung von Eigenheimen zu ermöglichen, wurden ihnen vom Unternehmen günstige Kredite, Baugründe und Baumaterialien zur Verfügung gestellt. Die Rückzahlung erfolgte über einen auf mehrere Jahre bemessenen, von den Arbeitern verkraftbaren Lohnabzug.

Auf diese Weise entstanden in der Region Altheim ganze Siedlungen, die von den Maurern und Zimmerleuten des Unternehmens errichtet wurden.

Die Grundlagen für die heutigen Erfahrungen und Kompetenzen im Industriebau, Holzbau und Hausbau beruhen auf dieser langen Geschichte.

Ab 1953 entstand im Unternehmen das Interesse für den Ingenieurholzbau. Mit innovativen Ideen und dem Start mit der Produktion von verleimten Holzprodukten wurde die Basis für die Entwicklungs- und Erfolgsgeschichte der WIEHAG Timber Construction GmbH gelegt.

Diese Aktivitäten wurden schon bald in eine eigene Abteilung ausgelagert.

Die fünfte Generation der Unternehmerfamilien übernahm das Ruder und entschied sich,

die bis zu diesem Zeitpunkt unter dem gemeinsamen Dach Wiesner-Hager geführten Unternehmensaktivitäten vermögensrechtlich aufzuspalten und getrennt zu führen.

Wiesner-Hager Möbel steht ab diesem Zeitpunkt unter der Leitung von Markus Wiesner.

Erich Wiesner übernimmt die Verantwortung für den gesamten Baubereich.

1999  wurden die Aktivitäten des Hoch-Tiefbaus in eine eigene Gesellschaft eingebracht, deren Anteile im Jahr 2001 an die WIEHAG Holding übertragen wurden.